AlUla wüste in Saudi Arabien

Saudi-Arabien

Tourismus zwischen Wüste, Weltkulturerbe & Rotem Meer

Der Wüstenstaat Saudi-Arabien grenzt an das Rote Meer und an den Persischen Golf. Nicht ohne Grund gilt die arabische Halbinsel als aufstrebendes Urlaubsziel: Das Königreich begeistert Reisende mit spannenden Kontrasten. Zwischen majestätischen Dünen, weiten Horizonten in leuchtendem Orangerot, wilden Berglandschaften und hochmodernen Metropolen sind der Abenteuerlust keine Genzen gesetzt.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Saudi-Arabien

Wo kann man in Saudi-Arabien Urlaub machen?

Seit Saudi-Arabien für Tourist*innenen geöffnet hat, kann das ganze Land bereist werden – allein die Stadt Mekka ist Menschen muslimischen Glaubens vorbehalten. Außerdem rät das Auswärtige Amt von Reisen in die Regionen an der Grenze zu Jemen aufgrund anhaltender politischer Konflikte ab. Besondere Highlights sind die Städte Riad, Dschidda am Roten Meer und Dammam am Persischen Golf.

Wann ist die beste Reisezeit?

Die beste Reisezeit für Saudi-Arabien ist der Winter: Von Oktober bis April sind die Temperaturen vergleichsweise mild (25 bis 30 Grad Celsius). Auf der sicheren Seite sind Sie vor allem von November bis März. In den Sommermonaten wird es unangenehm heiß und trocken – oft bis zu 50 Grad Celsius.

Ist es gefährlich, nach Saudi-Arabien zu reisen?

Saudi-Arabien gilt mittlerweile als sicheres Reiseland mit einer gut ausgebauten touristischen Infrastruktur. Von Reisen in die Grenzgebiete zu Jemen rät das Auswärtige Amt jedoch ab. Dazu zählen die Provinzen Nadschran und Jazan. Auch der Bezirk Qatif in der Ostprovinz sollte möglichst nicht bereist werden.

Was ist in Saudi-Arabien verboten?

Wer sich im Vorfeld gut informiert und sich regelkonform verhält, kann Saudi-Arabien als traditionelles, aber gastfreundliches Land kennenlernen, das sich über Tourist*innen freut. Die Regeln für Reisende sind in Saudi-Arabien zwar weniger streng als für die Einheimischen. Einige Vorschriften gilt es trotzdem zu beachten:

  • Dresscode: Langärmlig, Frauen sollten auf figurbetonte Kleidung verzichten.
  • Der Verzehr von Alkohol und Schweinefleisch ist in der Öffentlichkeit verboten.
  • Das Fotografieren und Filmen von Menschen oder öffentlichen Gebäuden ist nicht überall erlaubt.
  • Anstandsregelung: Kein Austausch von Zuneigung in der Öffentlichkeit.
  • Die Stadt Mekka ist allein Menschen muslimischen Glaubens vorbehalten.

Kann als Frau alleine nach Saudi-Arabien gereist werden?

Ja, Frauen können alleine nach Saudi-Arabien reisen. Sie benötigten keinerlei Erlaubnis oder Erklärung und können – genau wie Männer – ein Visum beantragen. Trotzdem wird (noch) dazu geraten, in männlicher Begleitung nach Saudi-Arabien zu reisen. Zwar gilt die Halbinsel grundsätzlich als sicheres Reiseland mit einer sehr niedrigen Kriminalitätsrate. Frauen haben jedoch nach wie vor weniger Rechte als Männer, was im Falle eines Rechtstreits zu Problemen führen kann.

Wie beantrage ich ein Visum für Saudi-Arabien?

Seit 2022 müssen Reisende aus dem Schengen-Raum vorab keinen Visa-Antrag mehr stellen. Stattdessen erhalten sie ein “Visa on Arrivial”, also bei ihrer Einreise. Voraussetzung ist ein Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist. Außerdem muss eine Visa-Gebühr von 300 SAR (80 €) per Kredit- oder Debitkarte gezahlt werden. Das Visum erlaubt Reisenden, 90 Tage im Land zu bleiben, Mehrfacheinreisen sind möglich.

Wie teuer ist Saudi-Arabien?

Restaurants, Taxifahrten und Hotelübernachtungen sind in Saudi-Arabien um bis zu 30 bis 40 % günstiger als in Deutschland. Freizeitaktivitäten sind in Saudi-Arabien dagegen teurer. Grundsätzlich sind die Preise in Großstädten wie Dschidda oder Riad höher als in ländlichen Regionen.

Gibt man in Saudi-Arabien Trinkgeld?

In Saudi-Arabien ist es gängig, Trinkgeld zu geben. Angemessen sind etwa 10-15 % der Rechnungssumme.

In welcher Zeitzone liegt Saudi-Arabien?

In Saudi-Arabien gilt die Zeitzone MEZ+2. Im Königreich ist es also immer zwei Stunden später als in der mitteleuropäischen Zeitzone. Allerdings gibt es in Saudi-Arabien keine Sommer- und Winterzeit. Wird bei uns die Uhr auf Sommerzeit gestellt (Ende März bis Ende Oktober), beträgt der Zeitunterschied also nur eine Stunde.

10 Schnelle Fakten über Saudi-Arabien

1#

Mit 2.149.690 km² hat Saudi-Arabien knapp den Einzug in die Top-10-Liste der größten Länder der Welt verpasst und reiht sich auf Platz 12 ein. Von Saudi-Arabiens 35 Millionen Einwohnern leben rund 85 Prozent in Großstädten. Allein vier Städte sind Millionenmetropolen.

2#

Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie, die seit 2015 von Salman ibn Abd al-Aziz als König und Präsident in einer Person regiert wird. Der Islam ist die offizielle Staatsreligion.

3#

Riad ist die Hauptstadt Saudi-Arabiens und heißt übersetzt „Gärten“. In der Stadt gibt es über 4.000 Moscheen.

4#

Etwa 60 Prozent von Saudi-Arabien sind von Wüste bedeckt. Im Süden des Landes befindet sich die Rub al-Kahli, die größte zusammenhängende Sandwüste der Welt.

5#

Saudi-Arabien ist die Heimat sechs faszinierender UNESCO Weltkulturerbestätten. Eine davon ist Hegra, die größte erhaltene Nabatäerstadt südlich vom jordanischen Petra.

6#

Saudi-Arabien liegt am Roten Meer. Aufgrund seines hohen Salzgehaltes und der vulkanischen Aktivität am Meeresboden handelt es sich dabei um das wärmste Meer der Welt.

7#

Saudi-Arabien gilt als die „Wiege des Islam“, dessen heiligste Stadt und Ziel der Pilgerfahrt – Mekka – sich ebenfalls im Land befindet. Mekka ist allerdings nur für Menschen muslimischen Glaubens zugänglich.

8#

Saudi-Arabien ist eines der trockensten und heißesten Länder der Welt. Im Sommer können die Temperaturen weit über 45°C klettern, im Winter sind es meist angenehme 25 bis 35 °C. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 30,7 °C

9#

Der Wüstenstaat scheint auf den ersten Blick ziemlich karg – Dabei gibt es in Saudi-Arabien alleine 200 Aloe-Vera-Arten! Auch die Fauna überrascht mit Tieren wie der Sandkatze, dem Arabischen Oryx sowie unzähligen Eidechsen-, Schlangen- und Schildkrötenarten.

10#

Die saudi-arabische Küche ist traditionell reich an Gewürzen. Zum Frühstück und als Snack über Tag werden gerne Datteln mit Kaffee gereicht – Alkohol und Schweinefleisch sind aufgrund der Staatsreligion Islam verboten.

Beliebte Reiseziele Saudi-Arabiens

Von der Landeshauptstadt Riad im Zentrum Saudi-Arabiens über die uralte Oasien-Siedlung AlUla im Norden könnte Ihre Route zum Roten Meer nach Dschidda führen. Wie wäre es auf dem Weg dorthin mit einem Zwischenstopp in Medina? Als krönender Abschluss bietet sich der beliebte Urlaubsort Taif an… So oder so ähnlich kann Ihre persönliche Saudi-Arabien-Reise aussehen. Die beliebtesten Städte des Landes zeigen wir Ihnen hier:

Riad - die Hauptstadt

Saudi-Arabiens Landeshauptstadt Riad lässt Entdeckerherzen höherschlagen. Wissbegierige Reisende können sich auf historische und kulturelle Spurensuche begeben. Erleben Sie geschichtsträchtige Orte wie die Ruinen von Diriyyia und den berüjmten Salwa-Palast. Ein Besuch der traditionellen arabischen Souks darf natürlich nicht fehlen. Die bunten Verkaufsstände sind das Herzstück der Stadt, ein geselliger Treffpunkt. Dagegen wirken die breiten Highways, die an gigantischen Wolkenkratzern vorbeiführen, beinahe wie eine andere Welt. Auch Kunstinteressierte kommen in Riad auf ihre Kosten: Die moderne Metropole ist bekannt für ihre wachsende Kunstszene und edle Galerien. Einen beeindruckenden Panoramablick auf die Stadt bietet das Kingdom Center, das über 300 Meter in die Lüfte ragt.

Der King Abdullah Park lädt zum Verweilen ein. Nach einem ereignisreichen Tag dürfen Sie sich auf Saudi-Arabiens kulinarische Highlights freuen – ganz gleich, ob Sie authentisches Street-Food wählen, oder sich in einem der unzähligen schicken Restaurants niederlassen.

Riad-Luftaufnahme-Saudi-Arabien

Dschidda

Dschidda hat sich nicht ohne Grund zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Die Hafenstadt liegt am Roten Meer und gilt als wichtiges kulturelles und wirtschaftliches Zentrum von Saudi-Arabien. Die Geschichte der Handelsstadt reicht 2.500 Jahre zurück – und das spürt man: Eine beliebte Sehenswürdigkeit ist das „Tor nach Mekka“, durch das die Pilger einst ihre Reise in das religiöse Zentrum antraten. Obwohl Dschidda eine Metropole mit vier Millionen Einwohnern ist, versprühen die kleinen Gässchen und historischen Kaufmannshäuser mit Holzfassaden einen besonderen Charme. Fast so, als wäre man in der Zeit zurückgereist. Umso kontrastreicher ragen gigantische Bauprojekte wie der Dschidda-Tower gen Himmel. Mit über 1.000 Metern Höhe soll er das höchste Gebäude der Welt werden.

Ein Luftbild über die Stadt Dschidda bei Nacht

Al'Ula

Die antike Oasen-Stadt an der ehemaligen Weihrauchstraße im Nordwesten Saudi-Arabiens ist in jeder Hinsicht sehenswert. Entdecken Sie Al’Ula vom Kamelrücken aus oder schnüren Sie Ihre Wanderschuhe, um raue Berge und Sandsteinklippen zu erklimmen. Erleben Sie Naturwunder wie den majestätischen Elefantenfelsen Al-Fil sowie die “tanzenden Felsen”, die aus vom Wind umherwehenden Sand erwachsen. Besuchen Sie das Oasental von Al’Ula – ein üppig-grünes Paradies, das betörende Düfte von Zitronen- und Feigenbäumen versprüht. Ein absolutes Highlight von Al’Ula ist die Altstadt: Bunte Märkte, Moscheen und historische Gebäude sowie ein Handwerkspavillion, der Einblick in jahrtausendalte Künste gibt. Und nach einem langen Tag in der Oasen-Stadt wartet ein kühles Getränk in einer Freiluftbar vor bezaubernden Kulissen.

Ein Blick über die Bäume auf die Canyons im Hintergrund

Dammam

Das einstige Fischerdorf am Persischen Golf entwickelt sich zu einem internationalen Touristenzentrum. Vor allem die Dammam Corniche, eine ausgebaute Promenade rund um die Bucht ist zum Flanieren beim Sonnenuntergang beliebt. Die sechstgrößte Stadt Saudi-Arabiens begeistert Reisende mit einer hochmodernen Infrastruktur, gepflegten Parkanlagen und einem gigantischen kulturellen Angebot. Nicht ohne Grund ist Dammam die Wahlheimat vieler Expats. Die Hafenstadt gilt als die am schnellsten wachsende Stadt der arabischen Welt! Und wenn Sie vom Großstadt-Getümmel genug haben, sorgt ein Ausflug zur nahegelegenen Koralleninsel Murjan für Erholung.

Eine entfernte Luftaufnahme vom Wasser aus von den Oldtimern, die bei der Oldtimershow am Hafen von Dammam entlang der Promenade aufgereiht sind, mit der Stadt Dammam im Hintergrund
© Saudi Tourism Authority

Ta'if

Die „Stadt der Rosen“ liegt in einer spektakulären und vergleichsweise kühlen Berglandschaft östlich von Mekka. Deshalb lässt sich Taif auch im Sommer gut aushalten, was ihr den Namen “Sommerhauptstadt Saudi-Arabiens” eingebracht hat. Neben Rosen ist Taif für den Anbau von Feigen, Honig, Trauben und Granatäpfeln bekannt. Kurz: Ein Urlaubstag in der ästhetischen Stadt wird von angenehmen Düften begleitet. Den besten Ausblick über die Stadt bietet Jabal Daka, der höchste Gipfel Taifs. Allein die kurvige Fahrt wird zum Abenteuer! Auch die Taif-Seilbahn Telefric Al Hada lohnt sich, sofern Sie schwindelfrei sind. Natürlich hat Taif außerdem kulturell eine Menge zu bieten. Die Qantara-Moschee ist etwa für ihre antike Bauart bekannt, während der Shubra-Palast – heute ein Museum – fesselnde Einblicke in die Stadtgeschichte verspricht.

Die Sonne geht über den Reihen von Feldfrüchten in der fruchtbaren Oase Al Ahsa unter, mit einem gefällten Palmenstamm im Vordergrund, einem Gewächshaus auf der rechten Seite und einem Palmenhain im Hintergrund
© Saudi Tourism Authority

Medina

Besonders bedeutsam für Medina, die viertgrößte Stadt Saudi-Arabiens, ist die Moschee Masjid An Nabawi, die der Prophet Mohammed gründete. Auch ist diese Moschee die Ruhestätte des Propheten, er liegt hier begraben. Aus aller Welt pilgern Menschen nach Medina, um einmal an diesem besonderen Ort gewesen zu sein. Die zweitheiligste Stadt des Islam war lange Zeit für Tourist*innen gesperrt, ist – anders als Mekka – seit einigen Jahren jedoch zugänglich. Die Prophetenmoschee darf zwar nur von Menschen muslimischen Glaubens betreten werden, doch allein von außen lohnt sich der Anblick des weißen Marmors und der grünen Kuppel.

Prophetenmoschee in Medina Saudi Arabien

Abha

Die kulturelle Hauptstadt der Provinz Asir liegt in der grünen Berglandschaft Saudi-Arabiens. Hier befinden sich einige der höchsten Gipfel des Landes. Das angenehme Klima macht Abha zu einem beliebten Reiseziel. Die Region ist bekannt für traditionelle Märkte, Kunst und Kulinarik. Auch Kulturinteressierte kommen auf ihre Kosten: Besichtigen Sie unbedingt den Shadda-Palast. Das ehemalige Regierungsgebäude ist heute ein Museum, das sie auf eine Reise durch Abhas Vergangenheit führt. Auch für zahlreiche geschichtsträchtige Moscheen ist die Stadt bekannt. Ihr Fotoalbum wird von einem Besuch in Abha ebenfalls profitieren: Die “Nebelstadt” wirkt durch ihre hohe Lage wie von Wolken eingebettet, was ihr eine mystische Atmosphäre verleiht. In unmittelbarer Nähe befindet sich zudem der höchste Berg des Landes, Jabal Sawda. Reisende können mit einer Seilbahn rauffahren und die spektakuläre Aussicht genießen.

Die Sonne geht über der weiten und schönen Landschaft des Asir-Gebirges auf, mit einem von der Sonne beschienenen Felsgipfel im Vordergrund
© Saudi Tourism Authority

Die Menschenrechte in Saudi-Arabien: Ethische Vorbehalte

Eine Reise nach Saudi-Arabien galt lange als No-Go, weil Tourist*innen befürchteten, damit das restriktive Regime zu unterstützen. Die Vision 2030 wird beispielsweise immer wieder als Greenwashing bezeichnet. Auf der anderen Seite hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Durch die Öffnung für Reisende hat sich vor allem die Situation der Frauen im Land bereits deutlich verbessert. Der Vorwurf, dass die Initiative und vermeintliche Weltoffenheit rein wirtschaftlich motiviert ist, lässt sich zwar nicht vollständig von der Hand weisen. Gleichzeitig birgt die Öffnung des Landes aber auch die Chance auf Verständigung, kulturellen Austausch und Dialog.

Wichtige Verhaltensregeln für Tourist*Innen in Saudi-Arabien

Ein Thema, das viele Menschen noch davon abhält, nach Saudi-Arabien zu reisen, ist die rechtliche Situation im Land. Denn anstelle einer Verfassung, wie wir sie aus europäischen Ländern kennen, gilt in Saudi-Arabien die Scharia. Dabei handelt es sich um eine Gesetzgebung, die auf dem Koran basiert. Diesem Recht werden in Saudi-Arabien auch fundamentale Menschenrechte wie Religionsfreiheit, Meinungs- und Pressefreiheit, Rechte von Frauen und Minderheiten sowie die Vollstreckung der Todesstrafe untergeordnet. Seit Saudi-Arabien für Tourist*innen geöffnet hat, gab es einen rasanten Wandel: Der Wüstenstaat ist auf Modernisierungskurs. Was vor wenigen Jahren noch verboten war, ist nun erlaubt. Doch auch, wenn die Regeln für Reisende deutlich gelockert wurden, sollten einige Regeln beachtet werden.

Do's

  • Angemessen kleiden: langärmlig, ordentlich und nicht aufreizend oder freizügig
  • Gastfreundschaft wertschätzen und annehmen (etwa die Einladung auf einen Kaffee)
  • Baden & Sonnen ist Frauen nur an Privatstränden gestattet
  • Einige wichtige Ausdrücke auf Arabisch lernen, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen

Dont's

  • Verkauf und Verzehr von Alkohol in der Öffentlichkeit
  • Essen und Trinken in der Öffentlichkeit während der Fastenzeit (Ramadan)
  • Ungefragt Menschen fotografieren (insbesondere Frauen)
  • Regierungsgebäude fotografieren (gilt nicht für alle Regionen, vorher informieren)
  • Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit (Küssen, Händchenhalten, Umarmen)
  • Gespräche über Politik und Religion führen
  • Abschätzige Kommentare über die Königsfamilie
  • Laut in der Öffentlichkeit schnäuzen
  • Die linke Hand nicht zum Essen und zur Begrüßung nutzen, da sie im islamischen Raum als unrein gilt

Kleiderordnung in Saudi-Arabien

Auch die Kleiderordnung lockert sich in Saudi-Arabien für Reisende zunehmend. So ist es für ausländische Frauen beispielsweise nicht mehr verpflichtend, eine Verschleierung oder ein Kopftuch zu tragen. Dennoch ist Saudi-Arabien ein konservatives Land. Deshalb sollten Tourist*innen einige Regeln beachten – insbesondere außerhalb des Hotels – und ihren Koffer entsprechend packen:

Männer

  • Lange Hosen, denn Shorts sind nicht gerne gesehen
  • Langärmlige Oberteile, die bis über die Ellenbogen reichen (z. B. Hemden aus leichtem Stoff)
  • Bekleidung der Einheimischen (weiße Gewänder sowie weißes oder rot-weißes Kopftuch) sind für ausländische Männer in der Regel tabu.

Frauen

  • Keine offenen Kleider, Röcke und kurze Hosen (möglich sind etwa weite, lange Kleider mit Leggins)
  • Langärmlige Oberteile, die bis über die Ellenbogen reichen (z. B. Blusen)
  • Bei Betreten einer Moschee muss der Kopf bedeckt sein
  • Viele Touristinnen fühlen sich wohler mit einem langen Gewand (Abaya), das auch von einheimischen Frauen getragen wird. Eine schlichte, schwarze Abaya kann vor der Reise im Internet bestellt werden.

Generell gilt: Welche Kleidung angemessen ist, variiert je nach Anlass. Für Freizeitaktivitäten (etwa beim Sport, am Strand oder beim Wandern in der Natur), werden die Regelungen etwas lockerer gesehen, als beispielsweise bei Geschäftsterminen oder schicken Restaurantbesuchen. Insbesondere an Gebetsstätten sollte auf ordentliche und lange Kleidung geachtet werden – auch bei heißen Temperaturen. Um einem Sonnenstich vorzubeugen ist es jedoch sinnvoll, eine Kopfbedeckung wie eine Cap oder einen Sonnenhut einzupacken.

Die öffentliche Zurschaustellung von Tattoos und Piercings gilt in Saudi-Arabien als respektlos und wird nicht gerne gesehen. Bereits bei der Einreise sollten Tourist*innen deshalb darauf achten, Piercings herauszunehmen und Tattoos zu überdecken.

Kommunikation

Die Amtssprache in Saudi-Arabien ist Arabisch. Vor allem in größeren Städten sprechen aber auch viele Einheimische Englisch – gerade die jüngeren Leute. Trotzdem ist es immer gern gesehen, wenn Reisende sich bemühen und einige Vokabeln auf Arabisch lernen. Tipp: Ein kleines Handwörterbuch nimmt nicht viel Platz im Koffer ein und ist der ideale Begleiter, um Einheimischen eine Freude zu machen, Kontakte zu knüpfen und einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Hallo

marhaba

Auf Wiedersehen

mai alslama

Dankeschön

afwan

Ja

na'am

Neiin

la

Verzeihung

alma trah

Infrastruktur & Fortbewegung

Saudi-Arabien ist etwa sechsmal so groß wie Deutschland. Die Entfernungen von einem Reiseort zum nächsten können also riesig sein. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie Sie auf der arabischen Halbinsel am besten von A nach B kommen:

  • Inlandsflüge: Mit dem Flugzeug reisen Sie am schnellsten und komfortabelsten innerhalb des Landes. Günstige Flüge gibt es – je nach Strecke – bereits ab 30 Euro.
  • Bus & Bahn: Es gibt einige Bahnstrecken in Saudi-Arabien. Die Züge sind hochmodern und klimatisiert und verbinden verschiedene Metropolen miteinander. So gibt es zum Beispiel einen North Train und einen East Train, die Sie über die SAR-Website (Saudi Railway Company) buchen können. Mit dem Bus erreichen Sie auch abgelegenere Gegenden. Bustickets können Sie online bei SAPTCO buchen – Arabisch-Kenntnisse vorausgesetzt.
  • Taxi & Uber: In den saudi-arabischen Städten gibt es kaum öffentliche Verkehrsmittel – Taxen sind daher das wichtigste Transportmittel. Grundsätzlich gilt: Der Fahrpreis sollte immer vorab ausgehandelt werden. Wer sich das lieber erspart, kann auch die App Uber oder die lokale App Careem nutzen.
  • Mietwagen: Um einen Mietwagen zu mieten, benötigen Sie einen internationalen und Ihren deutschen Führerschein. In Saudi-Arabien herrscht Rechtsverkehr. Tankstellen finden Sie nur an größeren Straßen. Seit 2018 dürfen im Land auch Frauen Autofahren.

Wichtig: Die Infrastruktur in Saudi-Arabien ist nicht so gut ausgebaut, wie Sie es womöglich aus Europa kennen. Innerhalb der Städte kommt es oft zu Stau und Verkehrschaos. Die ländlichen Gegenden sind häufig nur mit schlechten Straßen ausgestattet. Wenn Sie eine organisierte Rundreise mit uns buchen, sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite.

Gut zu wissen: Tipps für Ihre Saudi-Arabien-Reise

Saudi-Arabien ist ein faszinierendes Land, das für Sie vermutlich viel Unbekanntes bereithält. Damit Sie gut für Ihre Reise in den geheimnisvollen Wüstenstaat gerüstet sind, haben wir Ihnen noch einige Tipps zusammengestellt:

  • Beste Reisezeit: Das Wüstenklima in Saudi-Arabien führt zu großen Temperaturunterschieden zwischen den Jahreszeiten. Auch innerhalb des Landes kann das Klima auf der Nord-Süd-Achse bzw. zwischen Küste, Wüste und Bergen stark variieren. Eine empfehlenswerte Reisezeit sind die milden Monate zwischen Oktober oder November bis Februar und März. Außerdem sollten Sie mindestens eine Woche oder zwei Wochen für eine Rundreise einplanen.
  • Währung: In Saudi-Arabien wird mit Saudi-Riyal (SAR) gezahlt, wobei ein Euro etwa vier SAR entspricht. Am einfachsten zahlen Sie vor Ort mit einer internationalen Kreditkarte. Sie können an den Automaten vor Ort jedoch auch Bargeld abheben.
  • Essen & Trinken: Die traditionelle saudi-arabische Küche lebt von orientalischen Gewürzen wie Nelken, Pfeffer oder Koriander. Typische Gerichte sind zum Beispiel Lammspieße, Couscous oder Tabouleh. Schweinefleisch ist in dem islamischen Land streng verboten – das gilt übrigens auch für Alkohol, auch wenn in vielen Hotels Ausnahmen für Touristen gelten.
  • Sprache: Amtssprache in Saudi-Arabien ist Arabisch. Urlauber werden jedoch keine Probleme haben, sich auf Englisch zu verständigen. Auch Verkehrsschilder sind in der Regel sowohl auf Arabisch als auch auf Englisch beschriftet.
  • Islamischer oder gregorianischer Kalender: In Saudi-Arabien werden je nach Kontext verschiedene Kalender verwendet. Als Tourist werden Sie hauptsächlich mit dem gregorianischen bzw. westlichen Kalender in Berührung kommen. Im religiösen oder lokalen Umfeld kommt jedoch auch der islamische Kalender zum Einsatz, der sich nach dem Mond richtet und beispielsweise auch den Zeitpunkt des Fastenmonats Ramadan bestimmt.

Gastfreundschaft in Saudi-Arabien

Gastfreundschaft wird in Saudi-Arabien großgeschrieben. Wie in vielen islamischen Gemeinschaften werden Gäste als Geschenk Gottes gesehen. Sich um Gäste zu kümmern ist eine Gelegenheit, Gutes zu tun und Gunst in den Augen Allahs zu gewinnen. Wenn Sie in Saudi-Arabien reisen, seien Sie also nicht überrascht, wenn Sie Geschenke erhalten, man Sie zum Abendessen einlädt, oder einen ganzen Tag lang herumführt und Ihnen die Gegend zeigt. Derlei Aufmerksamkeiten dürfen gerne angenommen werden und sind keine “betrügerische Masche”, wobei es natürlich auch hier Ausnahmen geben kann. Es sei darauf hingewiesen, dass einige saudische Einheimische Ihnen besondere Aufmerksamkeit schenken, je weißer Sie sind.

Wichtig: Fühlen Sie sich von potenziellen Geschenken nicht unter Druck gesetzt, etwas zurückzuschenken. Mitunter kann dies sogar als Beleidung verstanden werden.

Saudi-Arabien als Frau

Die große Kluft zwischen Mann und Frau und fehlende Rechte des weiblichen Geschlechts sorgen oft für Vorbehalte, das muslimische Land zu besuchen. Der Status von Frauen in Saudi-Arabien ist so komplex, dass man darüber ein eigenes Buch schreiben könnte. Die Geschlechter sind in Saudi-Arabien strikt getrennt – sogar innerhalb der Familien, und nicht nur räumlich: Auch die Aufgabenteilung richtet sich nach dem Geschlecht. Fakt ist: Frauen werden in Saudi-Arabien nach wie vor weniger Rechte zugestanden als Männern. Innerhalb der letzten Jahre kam es aber bereits zu vielen begrüßenswerten Änderungen im Land. So dürfen sie inzwischen Auto fahren, offiziell an Wahlen teilnehmen, ihre Scheidung einreichen, alleine ausreisen und Vieles mehr. Seit einiger Zeit schreiben sich im Schnitt genauso viele Frauen wie Männer an Universitäten ein. Wir sehen: Saudi-Arabien öffnet sich und ist auf einem guten Weg, dass Frauen nicht mehr nur als “Beiwerk des Mannes” betrachtet werden.

Kann ich als Frau alleine nach Saudi-Arabien?

Grundsätzlich ist es möglich, als Frau allein nach Saudi-Arabien zu reisen. Weibliche Alleinreisende sollten sich derzeit dennoch darauf einstellen, dass sie womöglich anders behandelt werden als männliche Reisende. Regeln, die für saudische Frauen gelten, spielen für ausländische Frauen zwar eine untergeordnete Rolle. Präsent ist die strikte Geschlechtertrennung für Tourist*innen aber auch, etwa beim Essen: Insbesondere in kleineren Orten und auf dem Land müssen Männer und Frauen in Restaurants an getrennten Tischen oder sogar in verschiedenen Räumen speisen. Immer mehr Restaurants, vor allem in den Metropolen und touristischen Gebieten, lockern diese Regelung aber immer mehr. Auch in Hotels und Resorts ist die Geschlechtertrennung beim Essen nicht üblich.

Kleidung: Was Frauen beachten sollten

Saudische Frauen sind in der Regel vollständig verschleiert: Sie tragen eine schwarzes Gewand, das bis auf den Boden reicht (Abaya), sowie ein schwarzes Kopftuch (Hijab) und mitunter zusätzlich eine Niqab, die das Gesicht bis auf die Augen bedeckt. Von ausländischen Frauen wird diese Kleiderordnung nicht erwartet. Viele Touristinnen sind jedoch unsicher, welche Kleidung angemessen ist. Kein Wunder: Die Kluft zwischen offiziellen Regeln und kulturellen Gepflogenheiten könnte kaum größer sein. Laut offizieller Regelung können ausländische Frauen in Saudi-Arabien tragen, was Sie wollen. Voraussetzung sind lediglich

  • lange Ärmel,
  • vollständig bedeckte Beine und
  • kein übermäßiges Dekolleté.

Welche Farbe die Kleidung hat, spielt keine Rolle. Ein Kopftuch zu tragen, ist für reisende Frauen nicht vorgeschrieben. Trotzdem entscheiden sich viele Touristinnen dazu, ebenso wie die saudischen Frauen eine Abaya zu tragen und sich – zumindest mit einem lockeren Schleier – den Kopf zu bedecken.

Sicherheitstipps

Sexuelle Belästigung wird in Saudi-Arabien hart bestraft. Daher sind weibliche Reisende im Allgemeinen kaum gefährdet, schwerere Angriffe zu erleiden. Saudische Männer sind grundsätzlich weniger aufdringlich, als viele Frauen es aus anderen Ländern kennen. Dennoch gilt es, achtsam zu sein und folgende Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:

  • Geben Sie nicht Ihre private Handynummer oder andere Daten (z. B. Kontaktdaten sozialer Netzwerke) heraus. In Saudi-Arabien ist vor allem Snapchat geläufig.
  • Wenn ein Mann Sie belästigt, machen Sie ein Foto von ihm oder dem Nummernschild seines Autos (oder tun Sie so). Es ist möglich, Männer wegen Belästigung anzuzeigen, wenn Sie Beweise haben, und das wird viele Männer abschrecken.
  • Seien Sie vorsichtig mit besonders gesprächigen Männern und vermeiden Sie Augenkontakt, wenn Sie nicht gerade in Interaktion sind.
  • Berühren Sie einheimische Männer nicht, wenn Sie diese nicht kennen. Das gilt auch fürs Händeschütteln, außer, der Mann bietet seine Hand zuerst an.
  • Setzen Sie sich nicht neben einen einheimischen Mann (etwa in öffentlichen Bereichen), außer, Sie sind verwandt oder anderweitig bekannt.

Kulinarisches Paradies: Essen in Saudi-Arabien

Um in Saudi-Arabiens Vergangenheit zu reisen, eignen sich nicht nur historische Orte und Museen, sondern auch landestypische Restaurants oder Streetfood-Stände: Die Küche des Wüstenstaates gilt als eine der traditionellsten weltweit. Rezepte wurden von Generation zu Generation weitergetragen und kaum verändert. Gegessen wird oft in großer Runde: Riesige Teller stehen in der Mitte und alle greifen zu. Die traditionelle saudische Küche lebt von regionalen Produkten und orientalischen Gewürzen wie Nelken, Pfeffer, Safran, Piment, Kardamom oder Koriander. Kurz: Freuen Sie sich auf eine Geschmacksexplosion!

Schon gewusst?

Saudische Speisen sind oft scharf gewürzt. Geben Sie einfach Bescheid: “Bitte nicht so scharf.” heißt im Arabischen “Bidoune tawabil!”

Die saudische Küche ist dafür bekannt, fleischlastig zu sein. Vor allem Lamm und Huhn stehen oft auf der Speisekarte (etwa in Form von Spießen oder Kebab), seltener auch Rind. Schwein ist in dem muslimischen Land verboten. An der Küste sind auch Fisch und Meeresfrüchte beliebt. Wer sich vegetarisch ernährt, muss sich jedoch keine Sorgen machen. In den meisten Restaurants werden inzwischen auch viele pflanzliche Gerichte angeboten.

Landestypisches Frühstück Saudi Arabiens

Landestypisches Frühstück

Bei vielen Saudis fällt das Frühstück eher klein aus und besteht etwa aus Datteln (“Brot der Wüste”) oder Feigen und “Gahwa”. So nennt man den typisch arabischen Kaffee, der für sein würziges Aroma bekannt ist.

Übrigens: Kaffee gilt in Saudi-Arabien als Symbol der Gastfreundschaft und wird immer und überall angeboten. Wer keinen Kaffee trinkt, kann sich auf schwarzen gesüßten Tee mit frischer Minze und Zitrone freuen.

Wer es morgens ein bisschen üppiger mag, greift zu Fatteh oder Pitta. Das sind arabische Brote, die frisch gebraten oder frittiert und in mundgerechte Stücke zerteilt werden. Auch Manaqish – das sind köstliche Teigfladen – wird gerne morgens verspeist. Die sättigenden Brote lassen sich prima in Hummus oder frischen Joghurt mit Minze dippen.

Landestypisches Mittagessen Saudi Arabiens

Landestypisches Mittagessen

Wie in vielen Ländern ist das Mittagessen in Saudi-Arabien die Hauptmahlzeit. Ein wichtiger Bestandteil, der eigentlich bei keiner Mahlzeit fehlt, ist Reis. Auch Bulgur, Linsen, Kichererbsen und Couscous sind typische Sättigungsbeilagen der Landesküche.

Eines der saudischen Nationalgerichte ist Kabsa: Die himmlische Kombination aus Reis, Fleisch, Gemüse und zahlreichen Gewürzen sollten Sie unbedingt probieren!

Als Vorspeise oder Beilage werden zum Beispiel Oliven, Falafel – frische Bällchen aus Kichererbsen –, Salate wie Tabbouleh und Pitta-Brot mit Dips wie Hummus oder Tahini gereicht.

Wichtig: Brot immer mit der rechten Hand dippen, da die linke in Saudi-Arabien als unsauber gilt.

Landestypisches Abendessen Saudi Arabiens

Landestypisches Abendessen

Die letzte Mahlzeit des Tages findet in Saudi-Arabien meist spät statt, wenn die Hitze ein wenig abgeklungen ist.

Typischerweise wird abends eher leicht gegessen, zum Beispiel eine Suppe oder gedünstetes Gemüse. Beliebt sind etwa gefüllte Zucchini und Aubergine. Auch frittierte Eier oder Reisbällchen sind verbreitete Snacks in Saudi-Arabien, ebenso wie “Tattoush”, ein köstlicher Brotsalat.

Geographie von Saudi-Arabien: Das wichtigste in Kürze

Saudi-Arabien liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an

  • Jordanien,
  • Irak,
  • Kuwait,
  • Katar,
  • Oman,
  • Jemen,
  • und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Verwaltungstechnisch gliedert sich das Land in 13 Provinzen (auch Emirate genannt), die nochmals in viele kleine Verwaltungsbezirke unterteilt werden.

Im Westen grenzt der Wüstenstaat an das Rote Meer, im Osten an den Persischen Golf. Im Süden liegt das Asir-Gebirge, das sich auf bis zu 3.000 Höhenmeter erstreckt. Hier befinden sich auch die höchsten Berge des Landes: Dschabal Ferwa und Dschabal Sauda. Aufgrund der Höhenlage herrscht ein deutlich milderes Klima und ein höherer Niederschlag, wodurch die Provinz Asir eine der grünsten Regionen Saudi-Arabiens ist. Vor allem im Sommer dient Asir deshalb als beliebter Zufluchtsort der Einheimischen.

Flüsse und Seen gibt es in Saudi-Arabien nicht, lediglich einige ausgetrocknete Flussbetten (Wadis), die nach starken Regenfällen zeitweise Wasser führen. Das Land besteht zum Großteil aus weiten Wüstenlandschaften und Vulkangestein.

Inseln vor Saudi-Arabien

Vor Saudi-Arabien erstreckt sich im Roten Meer die Farasan-Insekette, zu denen rund 80 Inseln gehören. Die meisten sind sehr klein und nur nur dünn besiedelt. Die größte der Inseln heißt Farasan al Kabir mit einer Fläche von knapp 400 km² und 18.000 Einwohnern. Die tropische Insel ist umgeben von Korallenriffen und besticht mit einem traumhaften weißen Sandstrand, der immer wieder Tourist*innen anlockt. Farasan al Kabir lässt sich gut mit der Fähre erreichen.

Red Sea Project: Grünes Paradies im Roten Meer

Um den Tourismus weiter anzukurbeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen, plant das Königreich ein riesengroßes Projekt an der Westküste: Bis 2030 soll ein neues Tourismuszentrum entstehen, das sich über 22 Inseln erstreckt und neben Luxusresorts, einem Yachthaften und Wellnesszentren auch mit einem Flughafen ausgestattet wird. Das Besondere an dem Projekt ist sein Nachhaltigkeitsaspekt. Das gesamte Zentrum soll umweltfreundlich errichtet werden und trotz höchstem Luxus natuhrnah sein. Der Flughafen, so der Plan, soll zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Meeresstudien sollen Aufschluss darüber geben, wie Schäden am Korallenriff vermieden werden.

Das Rote Meer

Das Rote Meer ist eine Meerenge zwischen dem Nordosten Afrikas und der Arabischen Halbinsel. Für das Königreich ist das Rote Meer von ungemeiner Bedeutung: Das Wasser ist warm (20 – 26 Grad Celsius), hat einen hohen Salzgehalt und ist vor äußeren Wassereinflüssen geschützt. Diese Bedingungen haben das Rote Meer vor Saudi-Arabiens Küsten zu einer faszinierenden Unterwasserwelt werden lassen. Hier wimmelt es von verschiedensten Fischarten, Pflanzen und anderen Meeresbewohnern. Kein Wunder, dass sich die Riffe zu einem Paradies für Tauch- und Meeresfans entwickelt haben.

Der persische Golf

Der Persische Golf ist deutlich kleiner als das Rote Meer. Er trennt Saudi-Arabien vom Iran und Irak und geht in den Golf von Oman über, der wiederum ins Arabische Meer mündet. Der Salzgehalt ist ähnlich hoch wie beim Roten Meer. Auch hier lässt sich eine facettenreiche Unterwasserwelt bestaunen! Der Wellengang ist gering, weshalb der Persische Golf ein toller Bade-Hotspot ist.

Wichtig

Frauen ist es in der Regel nicht erlaubt, an öffentlichen Stränden im Bikini zu baden. In den Hotelresorts und dazugehörigen privaten Strandabschnitten ist das aber ohne Weiteres möglich.

Flora & Fauna

Aufgrund der trockenen Wüstenhitze sucht man üppige Grünlandschaften in Saudi-Arabien vergeblich – auf den ersten Blick. Schaut man etwas genauer hin, lassen sich zahlreiche exotische Pflanzenarten entdecken. Darunter befinden sich zum Beispiel Aloe Vera, die älteste Heilpflanze der Welt, Feigenbäume, deren köstliche Früchte an jeder Ecke angeboten werden, und die Wunderblume, die bis zu fünf verschiedenfarbige Blüten ausbilden kann. Insgesamt wachsen in Saudi-Arabien mehr als 600 Obstbaum- und Straucharten. Allen voran Dattelpalmen: Mehr als eine Millionen Tonnen Datteln ernten saudische Bauern jährlich!

Schon gewusst?

Um zum Umweltschutz beizutragen, hat sich Saudi-Arabien zum Ziel gesetzt, 450 Millionen Bäume im gesamten Land zu pflanzen. Durch diese und weitere Initiativen sollen rund 200 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen aus der Atmosphäre gefiltert werden.

Kamele in Saudi-Arabien

Wer an einen Wüstenstaat wie Saudi-Arabien denkt, hat in Punkto Tierwelt wohl zuerst das Kamel vor Augen. Das sandfarbene Trampeltier ist zweifellos das Nationaltier des Landes. Kamele werden seit Jahrtausenden domestiziert und zu verschiedensten Zwecken eingesetzt: Sie bilden den Dreh- und Angelpunkt jeder Karawane, indem sie schwer mit Gütern, aber auch mit Menschen beladen werden. Kamelwolle wird zu Stoff gewebt, Kamelmilch wird gemolken und getrunken. Die Milch der Tiere gilt als besonders gesund, da sie reich an Antioxidantien ist. Vom Geschmack her ähnelt sie Kuhmilch, ist aber ein wenig salziger und würziger. Stirbt ein Kamel, wird dessen Fleisch gegessen und die Haut zu Leder verarbeitet.

Beliebt sind außerdem Kamelrennen und Schönheitswettbwerbe. Vor allem Letztere sind nach einem Skandal in starke Kritik geraten, da vereinzelt mit Botox und Doping nachgeholfen wurde.

Wenn Sie innerhalb Saudi-Arabiens Städten unterwegs sind, werden Sie keine Kamele sehen, dafür an sämtlichen Landstraßen und kleineren Autobahnen – und in den ländlichen Regionen und Wüstengegenden sowieso.

Welche Tiere gibt es sonst noch in Saudi-Arabien?

Neben Kamelen können Sie auch nach Pavianen Ausschau halten: Am Straßenrand toben regelmäßig Pavian-Gangs auf der Suche nach Nahrung.

Aber seien Sie gewarnt: Die stämmigen Affen können ganz schön frech werden und sind wahre Meisterdiebe. Wer für ein Foto aus dem Auto aussteigt, sollte es unbedingt abschließen, bevor Ihnen einer der Paviane den Proviant stibitzt.

Weitere in Saudi-Arabien heimische Tierarten sind zum Beispiel Insekten wie unterschiedlichste bunte Schmetterlinge. Möglicherweise bekommen Sie außerdem verschiedene Schlangenarten, Skorpione und Echsen zu Gesicht. Auch die Oryxantilope, die kurz vorm Aussterben stand, wurde im Wüstenstaat wieder angesiedelt und steht nun unter Schutz.

Die größte Artenvielfalt findet sich in Saudi-Arabien wohl im Roten Meer: Von unzähligen exotischen Fischarten, Quallen und Kraken über Meeresschildkröten bis hin zu Haien, Walen und Delfinen – nicht zu vergessen die schillernden Korallenriffe!

Wetter & Klima

Wer es warm mag, ist im saudischen Wüstenstaat genau richtig. Denn Saudi-Arabien ist ein sehr trockenes und heißes Land – ideal, um dem langen und kalten Winter zu entfliehen! Regen fällt kaum. Einzig in den nordischen Gebirgsregionen kann es in den Wintermonaten hin und wieder tröpfeln.

Tiefstwerte

...werden im Dezember oder Januar mit durchschnittlich 20 Grad gemessen. In den nördlichen Regionen können die Temperaturen besonders nachts aber auch den Gefrierpunkt erreichen. Vor allem das Asir-Gebirge ist vergleichsweise kühl.

Höchstwerte

...bringen die Sommermonate Juni bis September: Hier werden fast durchgehend 40 Grad und mehr erreicht. Mitunter klettert das Thermometer sogar auf 50 – zum Reisen nicht gerade ideal.

Die beste Reisezeit: Oktober bis April

Die beste Reisezeit sind die Wintermonate von Oktober bis April. Im Sommer wird es so heiß und trocken, dass Sightseeing, Badespaß und sämtliche andere Aktivitäten kaum auszuhalten sind. Im Winter lässt es sich bei warmen, aber noch angenehmen Temperaturen von 25 bis 35 Grad aushalten. Das Gute: In dieser Zeit ist auch die Luftfeuchtigkeit nicht besonders hoch!